Augmented, Mixed und Virtual Reality finden immer mehr Einzug in unser Leben. Mittlerweile gibt es auch Filme und Kurzerzählungen, die mit diesen Technologien spielen und das Filmerlebnis auf ein ganz neues Level heben. Einige Filmfestivals führten sogar schon spezielle Sektionen für Werke dieser Art ein. Vor kurzem sorgte “A Jester’s Tale”, ein Augmented & Mixed Reality Kurzfilm, für Aufmerksamkeit. In der Hauptrolle ein Youtube-Star, Faszination und Absurdität gehen Hand in Hand.

Youtuberin Poppy in der Hauptrolle von “A Jester’s Tale”

Vielleicht geht es Ihnen wie mir und Youtube-Stars gehören nicht zu Ihrem Spezialgebiet. Auch ich musste erst einmal im Internet recherchieren, um herauszufinden, wer Poppy eigentlich ist. Die ersten Phrasen, die mir bei meiner Recherche unter kamen waren “Diese Youtuberin beschert uns Alpträume”, “Youtube-Phänomen” und “absurd, mysteriös aber genial” – mein Interesse war geweckt.

Poppy, auch bekannt unter “That Poppy” wurde durch ihren Youtube Kanal berühmt und ist mittlerweile auch als Sängerin tätig. Letzteres, hat sie vor allem ihrer cleveren Vermarktung und ihrem genialen Marketing zu verdanken. Wenn man sich die Videos der US-Amerikanerin anschaut, passt vieles nicht zusammen. Ein hübsches und braves Mädchen mit blonden Haaren dreht absurde und fast schon verstörende Videos mit bedrohlicher Hintergrundmusik und Roboterstimme. Sie erinnert an Darsteller aus Horrorfilmen und benutzt immer wieder Zeichen und Gesten, die mit Satan und Illuminati in Verbindung stehen. Oft fragt man sich am Ende eines Videos was man da eigentlich gerade angeschaut hat.

Doch der Erfolg gibt Poppy Recht, sie verzeichnet mehr als 250 Million Klicks auf ihre Videos, hat sich einen Plattenvertrag ergattert und wurde zum echten Internethype. Der Grund dafür ist ihr äußert schlaues Marketing. Sie erschafft eine Kunstfigur, die eine Mischung aus Manga und Roboter darstellt und zieht mit Verschwörungstheorien und Absurdität die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich.

“A Jester’s Tale” – Premiere beim Sundance Film Festival 2019

Wenn Ihnen der Titel des Film bekannt vorkommt, dann vielleicht, weil Sie die tschechoslowakische Komödie von 1964 kennen. Bereits das Original spielte mit Fantasy- und Trickfilmelementen.

“A Jester’s Tale” heißt übersetzt so viel wie “Eine Narrengeschichte” oder “Chroniken eines Narren”. Die Neuauflage aus 2019 von RYOT unter der Regie von Asad J. Malik feierte seine Premiere anfang des Jahres beim Sundance Film Festival.
Das Sundance Film Festival findet jedes Jahr in Utah, USA statt und ist eine wichtige Plattform für unabhängige amerikanische und internationale Produktionen. Seit einigen Jahren gibt es die Sektion “New Frontier”, die extra für Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) geschaffen wurde. In diesem Jahr traten 18 verschiedene AR und VR Produktionen und Ausstellungen an, neben “A Jester’s Tale” auch ein VR-Film mit Rapper Eminem (“Marshall from Detroit”).

12 Minuten AR Absurdität und Faszination

Bei “A Jester’s Tale” handelt es sich um einen Mix aus Magic Leap Mixed Reality Technologie und menschlicher Performance – ein AR Experience Kurzfilm. Die Zuschauer werden mit Hilfe von AR Headsets in eine 12-minütige interaktive Erzählung versetzt und können das Verschmelzen von digitaler und realer Welt hautnah miterleben.
Eine psychologisch anstrengende Kinderfabel vereinigt sich mit der physischen Umgebung des Zuschauers.

Die Geschichte spielt in einem Kinderzimmer eines Jungen und beginnt mit einer Art reCAPTCHA Test im Auftrag des Department of Digital Integrity, um herauszufinden, ob es sich beim Zuschauer um einen Menschen oder Roboter handelt. Mit Hilfe von Sprach- und Objekterkennung kann der Zuschauer dann die seltsame und teils verstörende Geschichte über einen Jungen und seine Ratten erzählen. Immer wieder erscheinen und verschwinden Hologramme im Raum und natürlich auch Poppy, mit der man interagieren kann. Durch Beantwortung von Fragen wird man durch den Test und die Handlung geführt, gleichzeitig kann man mit den Charakteren kommunizieren. Während des gesamten Films überwacht ein Roboter mit Künstlicher Intelligenz (KI) Reaktionen und Fragen, um die Menschlichkeit des Zuschauers zu testen.

Regisseur Malik und Poppy sind begeistert

Asad J. Malik ist der Kopf hinter dem Kurzfilm, der erst 22-jährige Pakistaner sagt selbst: “What is real and what is a mere representation has been a foundational idea in the history of media and art. We happen to be living at a time when immersive technology is allowing for literal manifestations of this idea while our social media lives are leading to an increasingly altered sense of reality.”

Auch Darstellerin Poppy ist begeistert von dem Werk: „The innovative experience of A Jester’s Tale is a whole new form of storytelling and I can’t wait to meet you in AR.“

Malik selbst sagt, dass sein neuestes Werk die seltsamen und kuriosen Auswirkungen von Maschinen erforschen soll. Denn wenn man einmal genauer über die Tatsache nachdenkt, dass ein KI-Roboter die Menschlichkeit der Zuschauer beurteilen soll, ist das schon ziemlich abwegig und surreal.

Fazit: Unheimlich (und) spannend!

Auch wenn ich “A Jester’s Tale” selbst noch nicht erleben durfte, haben mich meine Recherchen unglaublich neugierig gemacht. Zuschauer beschreiben die Atmosphäre der Kurzerzählung als unheimlich aber auch gleichzeitig angenehm. Man wird regelrecht in eine andere Welt gezogen. Die Kombination von AR, Absurdität und Unheimlichkeit ist durchaus spannend. Eines ist sicher – Poppys Fans werden genauso schockiert und begeistert sein wie immer.

Das Werk zeigt definitiv was AR kann und worauf wir uns in Zukunft freuen können. Die Möglichkeiten von AR und VR Filmen sind schier unendlich, die Grenzen zwischen Realität und Fiktion werden immer mehr vermischen. Ein unglaublich spannendes Thema, welches mich persönlich auch gleichzeitig immer etwas ängstlich stimmt. Zur Zeit arbeiten die Produzenten an einer mobilen Version von “A Jester’s Tale” und so können Sie sich vielleicht schon bald Ihre eigene Meinung bilden.



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Autorin: Elaine Walkhoff
Foto: Courtesy Photo

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